Ermöglicht Photovoltaik Autarkie bei der Stromversorgung?
Die erste Frage, die man sich stellt, wenn man sich mit dem Thema Solaranlagen beschäftigt, lautet: Lohnt sich das für mich? Um hierauf die passende Antwort zu finden, müssen verschiedenste Kriterien herangezogen werden. Zwei Schlüsselfaktoren, zwischen denen oft nicht unterschieden wird, sind bei Photovoltaik Autarkie und Eigenverbrauch. Was auf den ersten Blick ähnlich klingt, beschreibt allerdings zwei ganz verschiedene Aspekte, die einen aufs Glatteis führen können, wenn man den Nutzen einer PV-Anlage beurteilen möchte. In diesem Artikel bringen wir etwas Licht ins Dunkel.
Eigenverbrauch: Strom vom eigenen Dach nutzen
Mit dem Eigenverbrauch wird angegeben, wie viel Prozent des selbst produzierten Solarstroms Sie auch direkt im eigenen Haushalt verbrauchen. Das heißt, dass Ihr persönliches Stromverbrauchverhalten einen starken Einfluss auf diesen Wert hat. Sind Sie beispielsweise tagsüber viel zuhause und können genau dann Stromfresser wie die Waschmaschine oder den Rasenmäher anschmeißen, wenn die Sonne scheint und Ihre Solaranlage gerade auf Hochtouren läuft, steigern Sie automatisch Ihren Eigenverbrauch. Sind Sie tagsüber außerhaus unterwegs und verbrauchen den meisten Strom abends nach Sonnenuntergang, sinkt ihre Eigenverbrauchsrate. Dieser Teil des produzierten Stroms zählt dann zwar nicht zu Ihrem Eigenverbrauch, ist aber auch nicht verloren. Denn für jede nicht benötigte Kilowattstunde, die Sie in das Stromnetz einspeisen, erhalten Sie die gesetzlich geregelte EEG-Vergütung.
Was sind Autarkiegrad bzw. Autarkiequote?
Wie viel Ihnen die Solaranlage letztlich bringt, können Sie jedoch eher anhand des Autarkiegrades beurteilen. Denn dieser sagt Ihnen, wie viel Prozent Ihres jährlichen Strombedarfs Sie allein durch Ihre Solaranlage abdecken können. Im Umkehrschluss können Sie mithilfe des Autarkiewerts abschätzen, wie viel Reststrom Sie noch aus dem Netz dazukaufen müssen. Das bedeutet, dass Photovoltaik Autarkie fördert und als Quote beschreibt, wie unabhängig Sie sich mit Ihrer Solaranlage machen können. Damit ist dies der wichtigere Wert. Im Schnitt schafft man mit einer reinen PV-Anlage eine Autarkie von bis zu 30 Prozent. Wenn Sie Ihre Anlage um einen Energiespeicher erweitern, können Sie sich im Schnitt sogar bis zu 70 Prozent vom Netzstrom unabhängig machen.
Mit Photovoltaik Autarkie erreichen oder Eigenverbrauch steigern
Um den Nutzen einer Solaranlage beurteilen zu können, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Autarkie und Eigenverbrauch zu kennen. Denn auch mit kleinen Solarstromanlagen lassen sich hohe Eigenverbrauchswerte erzielen. Haben Sie beispielsweise eine kleine Solaranlage, die nur wenige Kilowattstunden Strom produziert, können Sie den produzierten Strom bereits zu einem großen Anteil nutzen, wenn Sie nur eine Waschmaschine laufen lassen und haben damit einen hohen Eigenverbrauch. Einen wirtschaftlichen Nutzen hat das allerdings nicht. Wie viel Ihnen die Solaranlage in Bezug auf Ihre Photovoltaik-Autarkie bringt, sagt Ihnen nur der prognostizierte Autarkiegrad. Eine tolle Option, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Anlagengröße auf Ihren Autarkiegrad und den Eigenverbrauch auswirkt, bietet Ihnen der Unabhängigkeitsrechner der THW Berlin.
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